Pressemitteilung: Demonstration gegen Rassismus, Rechtsextremismus und AfD „Say Their Names – Erinnern heißt verändern: Gedenken an die Opfer des rechtsextremen Terroranschlages von Hanau“ am Samstag den 17.02.2024

Bild von der Front des Rathauses in Wuppertal Barmen. Daran hängt ein Banner im Stil eines Ortseingangsschildes mit der Aufschrift "Wuppertal hat keinen Platz für Rassismus"

Wuppertal, 07. Februar 2024


Für Samstag, den 17.02. ruft das Bündnis „Wuppertal stellt sich quer!“, welches zuletzt die Demo „Gemeinsam und solidarisch! Gegen Ausgrenzung, Hass und Hetze!“ mit über 10.000 Teilnehmenden veranstaltet hat, erneut zu einer Demonstration gegen Rassismus, Rechtsextremismus und die AfD auf.

Diese beginnt um 12:00 Uhr auf dem Johannes-Rau-Platz am Rathaus Wuppertal Barmen und steht unter dem Motto „Say Their Names – Erinnern heißt verändern: Gedenken an die Opfer des rechtsextremen Terroranschlages von Hanau“.

Vier Jahre sind vergangen, seit Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov am 19. Februar 2020 von einem Rechtsextremisten bei einem Terroranschlag in Hanau getötet wurden.

„Ihre Namen erinnern daran, dass die Vernichtungsphantasien und Umsturzpläne extrem rechter Netzwerke tödlich enden.“, so eine Sprecherin des Bündnisses.

Sie führt weiter aus: „Die Opfer dieses Terroranschlages stehen stellvertretend für die seit 1990 mindestens 219 ermordeten Menschen durch rechtsextreme Gewalt und dem dahinterstehenden Weltbild, das durch AfD und andere Organisationen ungezügelt verbreitet wird. Auch wenn es Mut macht, gerade so viele Menschen auf den Straßen dieses Landes gegen die Deportationspläne der AfD zu sehen:

Rassismus und Antisemitismus durchziehen alle Strukturen der Gesellschaft. Das führt dazu, dass nicht alle Menschen in diesem Land gleichermaßen geschützt werden. Auch dafür steht Hanau seit vier Jahren.

Angehörige und Überlebende fordern bis heute eine angemessene Erinnerung und eine lückenlose Aufklärung der Tat und des massiven Versagens der Behörden. So hatte der Täter eine offizielle Waffenerlaubnis, obwohl er seit Jahren wegen extremer verschwörungsideologischer Anzeigen polizeilich bekannt war. Seine Aussagen darin sind teilweise identisch mit seinem späteren Tötungs-Manifest. Ein Jahr vor seiner Tat in Hanau drohte er einer Frau gewaltvoll, auch mit dem Einsatz von Waffen. Beides wurde von den zuständigen Polizist*innen verharmlost. Der Vater des Täters schreit bis heute in Hanau sein rassistisches Weltbild in die Straßen. Und bedroht und verfolgt ungehindert Angehörige der Opfer sowie Jugendliche. Diese wenigen Beispiele zeigen, daß staatliche Organe ihrer Schutzfunktion nur ungenügend nachkommen. Der rassistische Mordanschlag in Hanau, erinnert beklemmend an den Umgang mit den Morden des NSU in den 2000ern und den Verfehlungen rund um den Solinger Mordanschlag 1993.

Erinnern heißt verändern. Indem wir uns und allen anderen immer wieder die Geschichten der Ermordeten erzählen, kämpfen wir gegen die Normalisierung von Rassismus und Antisemitismus.“

Das Bündnis fordert dazu auf, am 17. Februar nach Hanau zu fahren und Seite an Seite mit Angehörigen und Überlebenden dieser mörderischen Tat zu gedenken oder zusammen mit dem Bündnis in Wuppertal auf die Straße zu gehen, um an die Opfer zu erinnern und Konsequenzen zu fordern. Im Anschluss an die Kundgebung zieht der Demozug dann über den Werth und die B7 zum Berliner Platz.

„Bringt eure Freund*innen, Familien und Nachbar*innen mit und lasst alle wissen, dass wir gemeinsam gegen rassistische Bedrohung und Gewalt kämpfen. Heute und jeden Tag.“, so die Sprecherin des Bündnisses.

Ein Foto aufgenommen während der Auftaktkundgebung der Demo "Gemeinsam und solidarisch! Gegen Ausgrenzung, Hass und Hetze!" am 20.01.2024 mit Blick von oben auf den vollständig gefüllten Bahnhofsvorplatz. Oben an der Mauer zum Bahnhofsvorplatz stehen ebenfalls sehr viele Menschen.

Pressemitteilung: Publikums-Diskussionsveranstaltung „Wie weiter nach den Massenprotesten gegen die AfD in Wuppertal?“ Mittwoch den 07.02.2024

Wuppertal, 31. Januar 2024


Wie weiter nach den Massenprotesten gegen die AfD in Wuppertal?

7.2.2024 19:00 Uhr
Alte Feuerwache Wuppertal
Gathe 6, 42107 Wuppertal

Auf dieser ersten Veranstaltung möchten wir zunächst über zwei Themen diskutieren: Wie gehen Wir als Gesellschaft mit einer sich radikalisierenden AfD um und ist die Forderung nach einem AfD-Verbot zielführend oder nur eine Scheindebatte. Und was sind die politischen Konsequenzen der gerade stattfindenden Verschärfung der Migrations- und Sozialpolitik. Für inhaltliche Inputs haben wir vier Expert*innen eingeladen. Im zweiten Teil der Veranstaltung möchten wir Pläne schmieden und Menschen mit einander vernetzen! Wie geht es mit unseren Protesten weiter? Wie wollen wir uns in Wuppertal weiter gegen Rechts organisieren? Was könnten unsere nächsten politische Schritte und sinnvolle Forderungen sein?

Diskussionsveranstaltung mit:

  • Prof. Fabian Virchow, Sozialwissenschaftler, Forschungsschwerpunkt Rechtsextreismus/Neonazismus (www.forena.de) (Hochschule Düsseldorf)
  • Helge Lindh, SPD, MdB
  • Zana Baran, SDS und Bipoc-Referat Universität Wuppertal
  • N.N., Komitee für Grundrechte und Demokratie (angefragt)
  • Anke Hoffstadt, Historikerin (Universität Düsseldorf)

Veranstalter*in: Bündnis „Wuppertal stellt sich quer!“

Ein um 45° gedrehtes Quadrat mit Farbverlauf von blauviolett zu rot vor einem Hintergrund mit Farbverlauf von hellgrau zu blauviolett. Oben ist eine Schwebebahn, aus der eine Faust herausragt, welche das AfD Logo zerstört. Texte: Wie weiter nach den Massenprotesten gegen die AfD in Wuppertal? Öffentliche Diskussion und Vernetzung Eintritt frei Wie gehen wir mit einer sich radikalisierenden AfD um? Was sind die Konsequenzen der Verschärfungen in Migrations- und Sozialpolitik? Ist die Forderung nach einem AfD-Verbot zielführend? 07.02. 19 Uhr Alte Feuerwache Gathe 6, Wuppertal → Helge Lindh, SPD, MdB → Prof. Astrid Messerschmidt, Erziehungswissenschaftlerin → Zana Baran, SDS und BIPoC-Referat → Prof. Fabian Virchow, Sozialwissenschaftler → Moderation: Anke Hoffstadt, Historikerin Eine Veranstaltung vom Aktionsbündnis „Wuppertal stellt sich quer!“