Die öffentlichen Verkehrsmittel werden bestreikt und ihr habt keine Möglichkeit, am 15.02. um 19:30 Uhr bei der Diskussionsveranstaltung im Café Ada, Wiesenstraße 6, 42105 Wuppertal dabei zu sein?
Dann diskutiert auf unserem Discord Server untereinander und mit uns, zum Beispiel:
Was sind die Ursachen für die hohen Zustimmungswerte der #noAfd?
#WirSindDieBrandmauer! Aber wie kann das konkret aussehen? Welche Möglichkeiten haben wir?
Welche Forderungen müssen wir an die Politik, die Medien, Unternehmen etc. stellen?
Ist ein #noAfD-Verbotsverfahren zielführend? Was passiert, wenn das Verbotsverfahren scheitert?
Habt ihr Ideen für Aktionen zum Beispiel zur Europawahl?
Uns ging es wohl wie allen Teilnehmenden der Demonstration am 20.01. in Wuppertal.
Wir waren schier überwältigt von der großen Anzahl der Menschen, die an diesem Tag gegen den Rechtsruck und die Bedrohung durch die AfD auf die Straße gingen.
Es waren über 10.000 Menschen, die gemeinsam, friedlich und solidarisch ihren Protest auf die Straße trugen, ihrer Sorge und Wut über die derzeitige Entwicklung in diesem Land Ausdruck verliehen und sich miteinander dazu austauschen konnten.
Wuppertal reiht sich damit ein in eine Vielzahl von Städten, in denen die Menschen dem Aufkeimen des Faschismus in diesem Land nicht länger zusehen wollen.
Mit einer solch großen Anzahl an Teilnehmenden hatten wir nicht gerechnet. Uns als Orga hat das vor gewaltige Herausforderungen gestellt. Wir mussten umplanen und schauen, wie sich eine so große Veranstaltung verantwortungsvoll umsetzen lässt.
Durch das vorbildliche Verhalten all derer, die mit uns auf der Straße waren, kam es weder zu Problemen noch zu größeren Verzögerungen, als sich aus der Menschenmenge ein Demonstrationszug formierte. Dafür möchten wir uns bei euch allen bedanken.
Durch die Größe der Demonstration war es nicht möglich, eine Zwischenkundgebung abzuhalten, sodass die meisten der Redebeiträge bei der Auftaktkundgebung und einige während des Demonstrationszuges gehalten werden mussten. Auch unsere Technik war auf eine derart große Veranstaltung nicht angelegt. Dies wird bei der Planung zukünftiger Proteste berücksichtigt werden.
Trotz eisiger Temperaturen war dies die größte Demonstration in Wuppertal seit Jahrzehnten. Familien, Freund*innen, Nachbar*ínnen und Menschen, die sich zuvor nie gesehen hatten, standen zusammen, solidarisch, Hand in Hand gegen den Faschismus.
Die Zahl derer, die gemeinsam über ideologische oder parteipolitische Grenzen, Alters- oder kulturelle Unterschiede hinweg auf die Straße gingen, zeigt, dass die Menschen sehr genau wissen, von wem die Bedrohung in diesem Land ausgeht. Die Bedrohung für uns, unsere Mitmenschen, unsere Gesellschaft und unsere Demokratie kommt von rechts.
Das Gift, das sie verbreiten, geht weit über die Hetztiraden und Vernichtungsfantasien von AfD-Politiker*innen und Identitären hinaus.
Ob sie es Remigration, Deportation oder Abschiebung nennen, wir werden nicht tatenlos zusehen, wie das Leben von Millionen Mitmenschen zerstört wird.
Es hat uns daher gefreut zu sehen, wie viele Menschen daran Teil hatten, als von Rassismus Betroffene über ihre Erfahrungen berichteten. Es hat uns auch gefreut zu sehen, wie Menschen, die zum ersten Mal auf einer Demonstration waren, neben Vollzeitaktivist*innen liefen. Vom Tierschutzverein bis zur Initiative gegen Polizeigewalt war gefühlt jede*r auf der Straße. Wir haben uns über die starken Reden, kreativen Schilder und Sprechchöre ebenso gefreut wie darüber, dass anwesende Politiker*innen, statt selbst zu reden, auch mal zuhören durften.
Gleichzeitig haben wir erfahren, dass Redner*innen, während sie von ihren Rassismuserfahrungen und über rechte Gewalt berichteten, von Teilen der Menge mehrfach unterbrochen oder im Nachhinein öffentlich für die Wahl ihrer Worte kritisiert wurden. Wenn man seit seiner Kindheit ständig mit missbilligenden Blicken, dem Wechseln der Straßenseite bis hin zu offenem Rassismus rechnen muss – auf der Straße, in Schulen und Behörden oder durch die Polizei, die eben nicht für alle Menschen gleichermaßen freundlich und hilfsbereit ist, dann findet man auf einer Demo gegen eine im Kern rechtsextreme Partei, die die eigene Existenz auslöschen möchte, nicht nur ruhige Worte. Oder erfährt durch Unterbrechungen ein weiteres Mal, dass die eigenen Rassismuserfahrungen nicht ernst genommen und anerkannt werden. Wir sehen dabei auch Verantwortung bei uns: Wir haben viele Reden eingeplant, die bei den kalten Temperaturen und der langen Wartezeit zu viel waren. Daher möchten wir uns auch bei allen Redner*innen entschuldigen, die nicht mehr sprechen konnten. Das werden wir beim nächsten Mal von Anfang an anders planen.
Dieser Tag hat uns alle Kraft gekostet, aber auch wieder viel Kraft gegeben und unsere Motivation gestärkt, auch zukünftig gegen die AfD und Gesinnungsgenoss*innen sowie gegen Rassismus und Antisemitismus in Politik, Staat und Gesellschaft auf die Straße zu gehen. Lasst uns weiterhin eng zusammenstehen, um die AfD und Rechtsextremismus zu bekämpfen.
Wann? Samstag, 20. Januar 2024, 13 bis 17 Uhr Wo? Bahnhofsvorplatz Wuppertaler Hauptbahnhof
Ihr fragt euch, was angesichts der faschistoiden Pläne der AfD, der Verharmlosung rechter Politik und rechtsextremen Terrors zu tun ist? Kommt am Samstag mit uns zur Demo zur Verteidigung von Vielfalt und Demokratie, gegen AfD und Rechtsextremismus! Bringt eure Familien, Freund*innen und Nachbar*innen mit, seid laut und sichtbar, denn wir sind mehr und wir sind solidarisch!
Angesichts des Aufstiegs der AfD und der medialen Veröffentlichung ihrer Pläne, Menschen mit Migrationsgeschichte zu deportieren, ist es höchste Zeit, aktiv zu werden und uns zu vernetzen. Lasst uns als Auftakt für weitere Aktionen zusammen laut und konsequent vielfältiges Leben in Wuppertal und dem ganzen Land verteidigen. Wir müssen solidarisch mit allen sein, die gerade um ihr Leben fürchten und am stärksten von Hass und Hetze betroffen sind.
Nicht nur rassistische und rechtsextreme Chat-Gruppen in deutschen Behörden und Waffenlager bei Bundeswehrmitgliedern sind besorgniserregend. Fast täglich gibt es Meldungen über Angriffe von Rechtsextremen auf die Bewohner*innen von Asylunterkünften und auf rassifizierte, wohnungslose, behinderte oder queere Menschen und tägliche Anfeindungen und Beleidigungen nehmen weiter zu. Erst vor 2 Wochen fand man in Barmen mehrere Graffitis mit dem Satz “Moslems raus”. Das dürfen wir nicht weiter hinnehmen! Lasst uns für ein sicheres und gutes Leben für alle einstehen und uns antifaschistisch und antirassistisch engagieren. Gerade mit Blick auf die Europawahl und die Landtagswahlen in den kommenden Monaten müssen wir aktiver denn je werden und das geht nur: Gemeinsam und solidarisch! Gegen Ausgrenzung, Hass und Hetze!