Pressemitteilung: Dank an alle Mitwirkenden und Teilnehmer*innen der Demonstration „Nie wieder ist jetzt“ und Bekanntmachung rechtsextremer Angriffe

„Wir sind überwältigt: 13.000 Menschen haben am Samstag vor Ort und via Instragram-Live-Stream gezeigt, dass sie mit der rassistischen und menschenverachtenden Politik der AfD, aber auch mittlerweile der CDU/CSU, BSW und FDP, nicht einverstanden sind. Wir möchten uns für den enormen Zuspruch und das großartige Engagement so vieler Teilnehmer*innen bedanken, die sich mit kreativen Ideen auf ganz unterschiedliche Art und Weise eingebracht haben. Wir sind die Brandmauer und wir tragen Sorge für ein solidarisches und gutes Leben für alle Menschen in unserer Gesellschaft!“ – so eine Sprecherin von Wuppertal stellt sich quer.

Das Bündnis berichtet aber auch, dass das, wovor ständig gewarnt wird, an vielen Stellen bereits Realität ist: Wie schon vor anderen WSSQ-Aktionen bekam das Bündnis auch dieses Mal wieder Hassmails von Rechten. Zudem wurden auf dem Heimweg von der Demo Menschen an der Schwebebahnhaltestelle Kluse von einer Gruppe jugendlicher Neonazis angegriffen. Die Gruppe hatte bereits während der Demonstration Teilnehmer*innen mit Regenbogenflagge verfolgt und versucht, diese abzureißen.

„Alleine in den letzten Tagen sowie am Samstag erreichten uns mehrere Berichte von Menschen, die von ihren Nachbarn rassistisch bedroht werden und dabei weitestgehend auf sich allein gestellt sind. Ein Angriff macht uns besonders betroffen, von dem uns eine Gruppe von sehbehinderten und blinden Menschen berichtete. Aus ihrem Netzwerk wurde vor Kurzem eine vollblinde Person von einem Rechtsextremen bedroht. Dieser sprach die Person auf einer Rolltreppe freundlich an und sagte ihr dann über sie gebeugt ins Ohr: „Wenn wir erstmal an der Macht sind, dann seid ihr Gesocks endlich und auf Ewig vom Erdboden verschwunden“. Die betroffene Person war in der Situation vollkommen alleine. Diese angsteinflößende Erfahrung teilt sie mit dem Appell, sich als Menschen mit Behinderungen gemeinsam zu widersetzen und auf lebensbedrohliche Angriffe vorbereiten zu müssen, wenn die AfD und die extreme Rechte weiter an Macht und Einfluss gewinnen.“ – so die Sprecherin des Bündnisses weiter.

Das Bündnis Wuppertal stellt sich quer teilt diese Aufforderung und fordert alle dazu auf, wachsam im Alltag zu sein und unmittelbar Betroffenen Unterstützung anzubieten, Fälle rechter Gewalt und Bedrohung bei der Opferberatung Rheinland zu melden und an diese zu spenden, da deren Arbeit durch diverse Sparmaßnahmen immer prekärer wird. Das Bündnis fordert alle Wuppertaler*innen dazu auf, sich einzumischen und nicht wegzuschauen, füreinander Sorge zu tragen und sich in lokalen Gruppen und Initiativen zu engagieren.

Pressemitteilung: Wichtige Aktualisierung zur Demo „Nie wieder ist jetzt – Demokratie und Menschenwürde sind nicht verhandelbar!“

Das Bündnis „Wuppertal stellt sich quer!“ und die „Omas gegen rechts Wuppertal“ rechnen nach den überragenden Reaktionen auf die Ankündigung der Demo am 08.02. und den Bildern aus anderen Städten mit viel mehr Teilnehmenden, als geplant.
Deshalb wurde der Ort für die Auftaktkundgebung der Demo „Nie wieder ist jetzt – Demokratie und Menschenwürde sind nicht verhandelbar“ auf den

Vorplatz des Pina-Bausch-Zentrums / Schausspielhaus (Kluse)

verlegt. Beginn der Veranstaltung: Samstag, 8. Februar, 13 Uhr.

Pressemitteilung: Offener Brief des Bündnisses „Wuppertal stellt sich quer“ an Thomas Haldenwang

Sehr geehrter Herr Haldenwang,

als Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz haben Sie sich sehr engagiert gegen die AfD geäußert:

“Umso wichtiger ist es, dass wir eben über diese Partei (AfD) und ihre Bestrebungen aufklären. Über das, was die Gefahr dieser Partei für unsere Demokratie, für unsere freiheitliche Grundordnung ausmacht. Und natürlich soll das auch die gesellschaftlichen Kräfte mobilisieren, sich diesem Trend stärker entgegenzustellen. Denn nicht allein der Verfassungsschutz ist dafür zuständig, die Umfragewerte der AfD zu senken. Dazu haben wir keinerlei Möglichkeiten. Aber wir können die Bevölkerung wachrütteln, wir können Politiker wachrütteln und der Kampf für unsere Demokratie muss in die Gesamtgesellschaft geführt werden.”  *

Von daher verärgern uns Ihre jetzigen Aussagen rund um das gemeinsame Abstimmen mit der AfD sehr!

Wir als Zivilgesellschaft stellen uns schützend vor unsere Demokratie und sagen Ihnen ganz deutlich: Man stimmt weder zusammen mit Faschist*innen, noch verlässt man sich auf ihre Stimmen, um Mehrheiten zu erreichen. Niemals! Auch nicht, und erst recht nicht, um undurchdachte Ideen zur Migration durchzusetzen! 

Ihr Kanzlerkandidat Friedrich Merz behauptete 2018, als er für den Parteivorsitz kandidierte, er würde den Stimmenanteil der AfD halbieren. Danach wiederholte er immer wieder, wie stabil die Brandmauer zur AfD sei. Jetzt bringt er sehenden Auges Anträge in den Bundestag ein, bei denen klar ist, dass die AfD zustimmen wird – weil Hetze gegen Migrant*innen und mehr Abschiebungen eben genau ihre Politik sind. Das alles nützt nur der AfD, das sollten Sie wissen. 

Diese Pläne, die Ihnen so wichtig sind, beinhalten Vorschläge, die von vielen Expert*innen als nicht vereinbar mit Grundgesetz und mit europäischem Recht gesehen werden. Sie liefern sich einen Wettlauf mit der AfD, wer noch härter gegen Menschen mit internationaler Familiengeschichte vorgehen kann, und verunsichern damit Millionen hier friedlich lebender Menschen. Das alles verhindert auch keine schlimmen Vorfälle wie den in Aschaffenburg. Um da wirklich etwas zu erreichen, wäre ein verbesserter Zugang zur psychotherapeutischen und psychiatrischen Versorgung für alle Menschen – und eben auch für traumatisierte Migrant*innen mit psychischen Erkrankungen – wahrscheinlich sehr viel wirksamer.

Herr Haldenwang, Ihre Äußerungen zu den Vorgängen zeigen, dass Sie Friedrich Merz auf seinem Irrweg folgen. Mit Ihrer großen Expertise zur AfD müssten Sie es doch eigentlich besser wissen. Bitte besinnen Sie sich auf Ihr Wissen um die Gefahr, die durch diese Partei ausgeht und handeln Sie entsprechend.

* Quelle: www.zdf.de/nachrichten/heute-journal/extremismus-haldenwang-herausforderungen-104.html

Pressemitteilung: Das Bündnis „Wuppertal stellt sich quer“ lädt anlässlich der anstehenden Bundestagswahlen und dem 5. Jahrestag des rechtsextremen Anschlags ins Hanau zu mehreren Aktionen ein

Die Brandmauer fällt – Laut auf die Straße, jetzt erst recht!

Dienstag, 28. Januar 2025, 18 Uhr, Johannes-Rau-Platz, Wuppertal-Barmen

Was wir schon seit längerem befürchtet haben, ist eingetreten. Friedrich Merz möchte seine Politik durchsetzen „egal mit wem“. Sein Generalsekretär Linnemann fordert, das „Nazi-Bashing“ gegen die AfD und das „Brandmauergerede“ müssten aufhören. Damit fällt die vorher beschworene Brandmauer zur #noAfD nun auch ganz offen. Die Brandmauer in den Köpfen aber, die ist längst gefallen.

Politiker*innen überschlagen sich schon lange mit Forderungen nach Abschiebung und Abgrenzung. Ganze Bevölkerungsgruppen werden unter Pauschalverdacht und an den Pranger gestellt. Präsentiert werden vermeintlich einfache Lösungen, die von Fehlern und Missständen ablenken. Ein Klima des Misstrauens und der Ausgrenzung wird befeuert. Stimmen der Vernunft sind nicht viele zu hören.

In ein paar Wochen jähren sich die Morde von Hanau zum 5. Mal. Am 19.02.2020 wurden dort 9 Menschen ermordet. Das Motiv war Rassismus. Diese Morde müssen uns eine Mahnung sein. Wir dürfen nicht still zuschauen, wie der Ton immer rauer wird und Menschen mit Migrationsgeschichte in einem Klima des Misstrauens leben. Denn wir wissen, Worte verletzen nicht nur, aus Worten können Taten folgen.

Wir sagen STOP. Wir werden laut! Mit Kochtöpfen und Trillerpfeifen. Mit Rasseln oder Tröten. Mit Pauken und Trompeten: Alle zusammen gegen den Faschismus!

Nie wieder ist jetzt – Demokratie und Menschenwürde sind nicht verhandelbar!

Samstag, 8. Februar, 13 Uhr, Willy-Brandt-Platz, Wuppertal-Elberfeld

Kundgebung, Demonstration und Aktionen von “Omas gegen rechts Wuppertal” und dem Bündnis “Wuppertal stellt sich quer”

Seit wir vor einem Jahr mit Millionen Menschen im gesamten Land gegen die Deportationspläne der AfD demonstriert haben, sind unglaublich viele aktiv geworden, um sich rechtsextremer Menschenverachtung zu widersetzen. Damit waren wir Teil der größten Massenproteste in der Geschichte der Bundesrepublik. Trotzdem haben sich in unserer Gesellschaft ein rassistisches Klima und Hetze gegen Migrant*innen, von Armut betroffene und queere Menschen verselbstständigt. Die AfD verbreitet Lügen und baut gezielt Feindbilder auf, die auch zunehmend von demokratischen Parteien aufgegriffen und dazu genutzt werden, von der eigenen verfehlten Politik abzulenken.

Gemäß diesen Feindbildern sollen Menschen, die in Deutschland geboren wurden oder seit Jahren in Deutschland leben, hier weg, weil sie als nicht zugehörig angesehen werden. Dann würde angeblich die deutsche Wirtschaft wieder blühen, die Mieten wieder bezahlbar werden und der Klimawandel sich in Luft auflösen und alle Probleme wären wie von Zauberhand gelöst.

Die AfD macht kein Geheimnis daraus, dass Reiche von ihrer Politik profitieren sollen und Menschen mit geringem Einkommen für sie nichts wert sind. Der Sozialstaat soll noch weiter abgebaut, Arbeitslosengeld weitestgehend ausgehöhlt und Bürgergeld abgeschafft werden. Stattdessen: Zwang zur unbezahlten Arbeit.

Es ist kurz vor 12: Es braucht ein Verbot der AfD und massenhaften antifaschistischen Widerstand. Im persönlichen Umfeld, auf der Arbeit, in Vereinen und auf der Straße: Zusammen dagegen! Gegen eine Partei, die sich selbstbewusst auf den Nationalsozialismus bezieht und rechtsextreme Schlägertrupps heranzieht.

Aber auch zusammen dafür: Für eine Gesellschaft, in der wir uns den realen Problemen stellen und gemeinsam für wirkliche Alternativen kämpfen. Es macht Arbeit, sich als Gesellschaft demokratisch damit auseinanderzusetzen, wie Lösungen für Probleme wie Armut, hohe Mieten, Klimakatastrophe oder Krieg aussehen können. Wir müssen dabei auch nicht immer einer Meinung sein. Aber Demokratie und Menschenwürde sind nicht verhandelbar! Wir bleiben stabil gegen rechts!

Gedenkdemonstration zum 5. Jahrestag der rassistischen Morde in Hanau

Mittwoch, 19. Februar, 17.30 Uhr, Wupperfelder Markt, Wuppertal-Oberbarmen

Say Their Names – Erinnern heißt kämpfen: Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov

Vor fünf Jahren, am 19. Februar 2020 wurden 9 Menschen durch einen rassistischen Anschlag aus dem Leben gerissen. Sie wurden getötet durch einen Rechtsextremen. Ihre Namen erinnern uns daran, dass die Vernichtungsfantasien und Umsturzpläne extrem rechter Netzwerke tödlich enden. Hanau zeigt, wie aus Worten Taten werden.

Angehörige und Überlebende fordern bis heute eine angemessene Erinnerung sowie eine lückenlose Aufklärung der Tat und des massiven Versagens der Behörden. So hatte der Täter eine offizielle Waffenerlaubnis, obwohl er seit Jahren wegen extremer verschwörungsideologischer Anzeigen polizeilich bekannt war und online antisemitische und antimuslimische Hassreden veröffentlichte. Seine Aussagen darin sind teilweise identisch mit seinem späteren Tötungs-Manifest.

Vor einem Jahr demonstrierten Millionen Menschen gegen das Potsdamer Geheimtreffen von AfDlern, CDUlern und Neonazis, bei denen sie Pläne schmiedeten, massenhaft Menschen abzuschieben. Heute wird parteiübergreifend darüber gesprochen, das Asylrecht und andere Grundrechte abzuschaffen. Diese Hetze wollen wir nicht hinnehmen und uns als solidarische Gesellschaft dagegenstellen.

Erinnern heißt verändern. Indem wir uns und allen anderen immer wieder die Geschichten der Ermordeten erzählen, kämpfen wir gegen die Normalisierung von Rassismus und Antisemitismus. Bringt eure Freund*innen, Familien und Nachbar*innen mit und lasst alle wissen, dass wir gemeinsam gegen rassistische Bedrohung und Gewalt kämpfen. Heute und jeden Tag. Kein Vergeben, kein Vergessen!

Pressemitteilung: Statement zur rassistischen Wahlkampagne der AfD

Einmal mehr zeigt sich das faschistische Gesicht der AfD: Auf deren Bundesparteitag in Riesa, gegen den es massenhaften Protest aus der Zivilgesellschaft gab, verteilten AfD-Politiker*innen “Abschiebe-Flugtickets” als Wahlflyer. Mittlerweile ist klar, dass solche “Abschiebetickets” in bis zu 30.000 Briefkästen in Karlsruhe verteilt wurden und gezielt Menschen mit Migrationsgeschichte getroffen haben sollen. In Wuppertal wäre fast jede zweite Person von den Deportationsfantasien der AfD betroffen. Die Aktion ist nicht neu: Ähnliche Flyer verteilte zum Beispiel die NPD 2013 an migrantische politische Gegner, inspiriert von Aktionen der NSDAP in den 1930er Jahren, die gegen Jüdinnen und Juden gerichtet waren. 

Seit wir vor fast einem Jahr mit 12.000 Menschen in Wuppertal und Millionen deutschlandweit gegen die AfD demonstriert haben, hat sich ein rassistisches Klima in unserer Gesellschaft verselbstständigt. Die AfD macht solche Aktionen, weil sie weiß, dass sie es kann. Durch völkische Blut- und Boden-Ideologie radikalisiert, diktiert sie Themen und Feinbilder, die politisch und medial aufgenommen und verbreitet werden. Was sich immer noch als “Alternative” feiert, wird unsere Demokratie und Gesellschaft zerstören.

Angst, Misstrauen und Ohnmacht sind längst Realität für viele Menschen. Durch jüngste Debatten um den Entzug der deutschen Staatsangehörigkeit oder auch solche Drohungen der AfD wird ihnen das Zugehörigkeitsgefühl genommen und tiefe Angst gesät.

“Viele von uns haben Sorge um ihre Kinder, die zunehmend auch im Schulalltag oder der Uni Rassismus erleben. Wir lassen es aber nicht zu, dass mit so einer rassistischen und polarisierenden Politik Menschen auseinandergebracht werden, die als Nachbar*innen, Arbeitskolleg*innen oder Mitschüler*innen zusammenleben und sowohl gemeinsame Probleme als auch eine gemeinsame Zukunft teilen”, so Tamer, Mitglied bei Wuppertal stellt sich quer

Empörung reicht nicht aus, es braucht massenhaftes zivilgesellschaftliches und antifaschistisches Engagement sowie politische Konsequenzen in Form eines AfD-Verbots!

Dieses Statement wurde unterzeichnet von:
Bündnis „Wuppertal stellt sich quer“ 
ADDE – Allianz für Diversität, Dialog und Empowerment e.V.
Autonomes BIPoC-Referat BUW
Aufstehen gegen Rassismus Bergisches Land
AZ Wuppertal
Ciwanên Wuppertal 
DIDF – Föderation demokratischer Arbeitervereine Wuppertal
Decolonize Wuppertal
Deutsch-Kurdischer Freundschaftsverein
Kurdischer Frauenverein VIYAN
N-Wort Stoppen Wuppertal
Mampferando – Warmes für Überlebenskünstler auf der Straße
POWER OF COLOR
Seebrücke Wuppertal
Studis gegen Rechts Wuppertal
Tacheles e.V.
Welcome2Varresbeck
Woman Life Freedom Wuppertal
With Wings And Roots e.V.
und viele weitere Gruppen, Initiativen und Einzelpersonen.

Pressemitteilung zu dem rassistischen Angriff auf zwei Menschen in der Schwebebahn

Gestern, am 19. Juni, wurde eine Frau in der Schwebebahn von einem Mann aufs Übelste rassistisch beleidigt, mit dem Tod bedroht und körperlich angegriffen. Nachdem eine weitere Person eingegriffen hat, wurde diese ebenfalls rassistisch beleidigt und geschubst. Sonst griff keine:r der Mitfahrenden in der Schwebebahn ein. Der Angreifer konnte nach einer Verfolgung durch die mutige Person gestellt werden und es kam zur Anzeige wegen Beleidigung und Körperverletzung.

Miman Jasharovski, ein Sprecher von Wuppertal stellt sich quer, sagt dazu: „Das Erstarken der AfD in unserer Gesellschaft ist nicht nur in Prozentzahlen einer Statistik zu sehen. Der Zulauf dieser Partei hat eine Wirkung. Sie ermutigt gewaltbereite Menschen dazu, zu handeln. So werden Menschen in der Schwebebahn oder kleine Mädchen auf dem Nachhauseweg angegriffen. So brennen Häuser, während Menschen darin schlafen. Das Nicht-Handeln und Wegschauen bestätigt dieses Verhalten.“

„Wir stehen fest an der Seite der beiden betroffenen Personen und fordern eine sofortige Reaktion der Politik auf die Enthemmung und Normalisierung rechter Gewalt! Außerdem appellieren wir an die Stadtgesellschaft, insbesondere an jene, die sich nicht unmittelbar vor gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit fürchten müssen: Lasst diese menschenverachtende Enthemmung nicht zu! Stellt euch dagegen, wenn eure Mitmenschen bedroht und beleidigt werden. Werdet aktiv!“ – sagt Hanna Sauer, eine Sprecherin des Bündnisses.

Des Weiteren gibt das Bündnis an: „Auch in Wuppertal und Umgebung kam es in den letzten Wochen zu mehreren Ausschreitungen dieser Art. Kurz nachdem im März wiederholt Graffitis mit der rassistischen Drohung „Moslems raus“ in Barmen aufgetaucht sind, wurde ein brennender Gegenstand vor der DITIB-Moschee an der Gathe gefunden. Erst vor zwei Wochen wurde in Solingen das bereits zweite Wohnhaus mit migrantischen Bewohner*innen angezündet. Nachdem im März eine junge Familie aus Bulgarien ermordet und viele weitere schwer verletzt worden waren, wurden dieses Mal 22 Menschen, darunter auch Kinder, verletzt. Es folgte eine Reihe rassistischer Reaktionen auf die Überlebenden des Anschlags und im selben Stadtteil tauchten mehrere rechte Plakate auf. Ebenfalls vor zwei Wochen wurde ein Mitglied der „Omas gegen Rechts“ an einem Infostand in der Wuppertaler-Innenstadt bedroht, beleidigt und körperlich bedrängt. Und auf dem Ölbergfest letzten Samstag liefen bekannte Wuppertaler Neonazis über das Fest und platzierten sich bewusst neben den Infoständen von Wuppertal stellt sich quer, Amnesty International und Die Partei, um diese einzuschüchtern. Von Rassismus Betroffene haben Angst, ihre Kinder auf die Straße zu lassen und Engagierte werden bei ihrer politischen Arbeit bedroht.

Wir brauchen jetzt mehr denn je eine starke solidarische Zivilgesellschaft und wirkliche Unterstützung für Betroffene. Und eines ist gewiss: Wir lassen uns nicht einschüchtern und stehen zusammen solidarisch für eine vielfältige und offene Gesellschaft, gegen Rassismus, Hass und Hetze!“

Das Bündnis „Wuppertal stellt sich quer!“ empfiehlt Menschen, welche rechte Gewalt erfahren oder mitbekommen haben, dies bei der Opferberatung Rheinland zu melden. Zeug:innen eines Angriffs sollten – sofern erwünscht – Kontakt mit der betroffenen Person aufnehmen und versuchen, andere Menschen in der Umgebung miteinzubeziehen. Die Opferberatung Rheinland arbeitet unabhängig von Behörden und bietet Beratung und Unterstützung für Betroffene rechter Gewalt an, auch anonym: Beratungstelefon: 0178 / 8 11 39 00, E-Mail: beratung@opferberatung-rheinland.de

Bündnis „Wuppertal stellt sich quer“ sowie ADDE – Allianz für Diversität, Dialog und Empowerment e.V., Autonomes BIPoC-Referat BUW, Aufstehen gegen Rassismus Bergisches Land, AZ Wuppertal, DIDF – Föderation demokratischer Arbeitervereine Wuppertal, Decolonize Wuppertal, Deutsch-Kurdischer Freundschaftsverein, Die Linke Kreisverband Wuppertal, Kurdischer Frauenverein VIYAN, N-Wort Stoppen Wuppertal, N-Wort Stoppen Köln, OMAS GEGEN RECHTS Wuppertal, POWER OF COLOR, Tacheles e.V., Seebrücke Wuppertal, SWANE Design Café, Woman Life Freedom Wuppertal, With Wings And Roots e.V. und viele weitere Gruppen und Initiativen. 

Pressemitteilung: Wuppertal stellt sich quer – die Unterstützung der Demo gegen Rechtsextremismus am kommenden Samstag wird breiter!

Wuppertal stellt sich quer – die Unterstützung der Demo gegen Rechtsextremismus am kommenden Samstag wird breiter!

Bereits mehr als 90 Unterzeichnende – davon 52 Organisationen – unterstützen den Aufruf zur Demo am 27.04.2024 auf der Website von „Wuppertal stellt sich quer!“. Diese beginnt um 13:00 Uhr auf dem Laurentiusplatz.

Unterstützung durch Redebeiträge haben auch Oberbürgermeister Uwe Schneidewind, die Leiterin des Pina-Bausch-Zentrums, Bettina Milz, der Vizepräsident der IHK, Andreas Groß und Rebekah Rota, Opernintendantin der Wuppertaler Bühnen sowie Personen aus dem Jugendrat, Aufstehen gegen Rassismus, Omas gegen Rechts, Students for Future, Queering the City und Betroffene von Rassismus zugesagt.

Die Planungen des Demonstrationszuges schließen nun auch einen Block für Familien mit Kindern  ein, in dem diese in einem geschützten Umfeld an der Demo teilnehmen können.

Zum Ausklang der Veranstaltung wird es an einem Büchertisch die Möglichkeit zum Austausch geben.

Link zum Aufruf mit der Möglichkeit, diesen mit zu zeichnen und zu unterstützen:

https://wuppertal-stellt-sich-quer.de/wpt2704

Pressemitteilung: Demonstration „Hand in Hand für ein solidarisches Europa – ohne Rassismus, Hass und Hetze“ am Samstag, den 27.04.

Das Bündnis „Wuppertal stellt sich quer!“ ruft zur nächsten Demonstration am Samstag, den 27. April auf

Die Demo, welche um 13 Uhr auf dem Laurentiusplatz startet, steht unter dem Motto „Hand in Hand für ein solidarisches Europa ohne Rassismus, Hass und Hetze“. Anlass ist die bevorstehende Europawahl.

„Dieses Jahr steht bei diesen Wahlen mehr denn je auf dem Spiel, denn ein weiterer Rechtsruck in der Parteienlandschaft, wie er sich auch in der Gesellschaft widerspiegelt, zeichnet sich ab. Wir alle haben die Wahl, rassistischen, faschistischen und rechtspopulistischen Parteien entgegenzutreten. Alle, die wählen können, haben die Chance, dies bei der Europawahl zu tun. Aber auch im Gespräch auf der Arbeit, in der Familie oder im Freundeskreis kann dieser hetzerischen Stimmung etwas entgegengesetzt werden.“, so eine Sprecherin des Bündnisses.

Nach der Auftaktkundgebung, auf der unter anderem der Wuppertaler Oberbürgermeister Uwe Schneidewind spricht, soll die Demo durch die Elberfelder Innenstadt bis zum Platz vor dem Pina Bausch Zentrum (ehemaliges Schauspielhaus) gehen, auf dem die Abschlusskundgebung mit weiteren Redebeiträgen stattfindet.

„Bringt eure Freund*innen, Familien und Nachbar*innen mit und lasst alle wissen, dass wir Hand in Hand für ein solidarisches Europa ohne Rassismus, Hass und Hetze einstehen. Heute und jeden Tag.“, so eine Sprecherin des Bündnisses.

Bei der letzten Demo des Bündnisses in Elberfeld am 20.01. diesen Jahres haben über 10.000 Menschen teilgenommen.

Link zum Aufruf mit der Möglichkeit, diesen mit zu zeichnen und zu unterstützen:

https://wuppertal-stellt-sich-quer.de/wpt2704

Pressemitteilung: „Menschenrechte für alle – Tag der Vielfalt gegen Rassismus“ am Sonntag, den 24.03.

Unter dem Motto „Menschenrechte für alle – Tag der Vielfalt gegen Rassismus“ lädt das Bündnis „Wuppertal stellt sich quer!“ am kommenden Sonntag, den 24.03. von 13:00 Uhr bis 18:00 Uhr an den Loher Bahnhof, Rudolfstraße 125, 42285 Wuppertal direkt an der Nordbahntrasse ein.

„Das Miteinander von Menschen verschiedener Herkunft und Kultur prägt unsere Stadt und die gesamte Gesellschaft. Gemeinsam möchten wir anlässlich der Internationalen Wochen gegen Rassismus zeigen, dass Menschenfeindlichkeit, Rassismus und Antisemitismus keinen Platz in unserer Gesellschaft haben.“, so eine Sprecherin des Bündnisses.

Neben Spiel, Spaß, Getränken, Essen, Musik von der Wuppertaler Band „Schmodders“ und kleinen Aktionen an den Ständen gibt es Vorträge, Workshops und Lesungen in den beiden Seminarräumen am Loher Bahnhof:

  • 13:15 Uhr Daniela Tobias „Die Rolle des Antisemitismus in Verschwörungsideologien“
  • 13:30 Uhr Lesung aus antirassistischer Literatur
  • 14:30 Uhr Initiative N-Wort stoppen Wuppertal „Wie kann ich Antirassismus in den Alltag integrieren“
  • 14:30 Uhr Workshop „Gegenhalten gegen rassistische Parolen“
  • 15:30 Uhr Lesung aus antirassistischer Literatur
  • 16:00 Uhr Dr. Anke Hoffstadt „Ideologie Konzepte der AfD und wie wir diesen entgegentreten können“
  • 16:30 Uhr Workshop „Gegenhalten gegen rassistische Parolen“

Die Teilnahme an den Versammlungen in geschlossenen Räumen ist für Menschen mit rechtsradikaler/rechtsextremer Gesinnung sowie Mitglieder rechtsradikaler/rechtsextremer Parteien und Organisationen ausgeschlossen.

Pressemitteilung: Das Bündnis „Wuppertal stellt sich quer“ lädt anlässlich der Aktionswochen gegen Rassismus zu zwei Veranstaltungen ein

Lesung und Gespräch mit dem Journalisten Yücel Özdemir über den NSU-Prozess am 22. März, 19:30 Uhr

Nachbarschaftsetage des BOB-Campus, Max-Planck-Straße 19, 42277 Wuppertal-Oberbarmen

Anlässlich der Aktionswochen gegen Rassismus laden wir am 22. März zu Lesung und Gespräch über den NSU-Prozess ein. Der Journalist Yücel Özdemir hat den Prozess begleitet und ein Buch dazu geschrieben. Seine Erfahrungen und Beobachtungen wird er mit uns teilen. Im Anschluss an die Lesung findet ein Podiumsgespräch mit Fragen aus dem Publikum statt.

Zwischen den Jahren 1999 und 2006 verübte die rechtsextreme Terrorgruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) deutschlandweit mehrere Anschläge und ermordete insgesamt neun Menschen mit Migrationsbiografie. Obwohl Familienangehörige schon sehr früh darauf aufmerksam machten, dass sie einen rassistischen und rechtsextremen Hintergrund hinter der Mordserie vermuten, wurde erst sehr spät in diese Richtung ermittelt. Stattdessen verharmlosten Behörden und Medien die Mordserie und zogen diese mit rassistischen Bezeichnungen ins Lächerliche. Familien der Opfer oder diese selbst wurden jahrelang als Täter verdächtigt und kriminalisiert. Erst im Jahr 2011 wurde die Serie durch die Selbsttötung von zwei NSU-Mitgliedern und der Veröffentlichung von Bekennervideos aufgedeckt. Der Prozess ab 2013 machte ein systematisches und schwerwiegendes Versagen seitens der Polizei und des Verfassungsschutzes sichtbar. Viele Fragen bleiben bis heute unbeantwortet.

Mit der Veranstaltung möchten wir Enver Şimşek, Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Habil Kılıç, Mehmet Turgut, İsmail Yaşar, Theodoros Boulgarides, Mehmet Kubaşık, Halit Yozgat und Michèle Kiesewetter gedenken.

Die Veranstaltung findet auf deutsch und türkisch statt. Der Eintritt ist frei. Am Haupteingang wird jemand erkennbar bereitstehen, um einen barrierearmen Zugang zu schaffen. Sprechen Sie uns bitte an.

Tag der Vielfalt am 24. März, 13:00 bis 18:00 Uhr

Loher Bahnhof, Rudolfstraße 125, 42285 Wuppertal direkt an der Nordbahntrasse

Das Miteinander von Menschen verschiedener Herkunft und Kultur prägt unsere Stadt und die gesamte Gesellschaft. Gemeinsam möchten wir anlässlich der Internationalen Wochen gegen Rassismus zeigen, dass Menschenfeindlichkeit, Rassismus und Antisemitismus keinen Platz in unserer Gesellschaft haben. Aus diesem Anlass veranstaltet das Bündnis „Wuppertal stellt sich quer“ einen besonderen Tag der Vielfalt. Dabei soll neben Spiel und Spaß auch miteinander diskutiert werden. Zum Thema AfD-Verbot, Rassismus und Diskriminierung, Bezahlkarte für Asylbewerber*innen und Strategien gegen rechts werden Formate wie Vorträge, Workshops und Lesungen angeboten. Außerdem stellen sich zivilgesellschaftliche Gruppen, die in unserem Bündnis aktiv sind, mit Info-Ständen vor.

Die Veranstaltungsflächen an der Nordbahntrasse und am Loher Bahnhof sind über den Parkplatz der Rudolfstraße 125 barrierefrei zugänglich.

Die Teilnahme an den Versammlungen in geschlossenen Räumen ist für Menschen mit rechtsradikaler/rechtsextremer Gesinnung sowie Mitglieder rechtsradikaler/rechtsextremer Parteien und Organisationen ausgeschlossen.