Das Miteinander von Menschen verschiedener Herkunft und Kultur prägt unsere Stadt und die gesamte Gesellschaft. Gemeinsam möchten wir anlässlich der Internationalen Wochen gegen Rassismus zeigen, dass Menschenfeindlichkeit, Rassismus und Antisemitismus keinen Platz in unserer Gesellschaft haben. Aus diesem Anlass veranstaltet das Bündnis „Wuppertal stellt sich quer“ einen besonderen Tag der Vielfalt. Wir sorgen für Spiel und Spaß, Getränke, Essen, kleine Aktionen an den Ständen und Inhaltliches in den beiden Seminarräumen vor Ort. Außerdem stellen sich zivilgesellschaftliche Gruppen, die in unserem Bündnis aktiv sind, mit Info-Ständen vor.
Die Veranstaltungsflächen an der Nordbahntrasse und am Loher Bahnhof sind über den Parkplatz der Rudolfstraße 125 barrierefrei zugänglich.
Programm:
Ab 13:30 Uhr Musik mit Schmodders
Seminarraum 1:
13:15 Uhr Daniela Tobias “Die Rolle des Antisemitismus in Verschwörungsideologien”
14:30 Uhr: Initiative N-Wort stoppen. Wuppertal „Wie kann ich Antirassismus in den Alltag integrieren“
16:00 Uhr: Dr. Anke Hoffstadt „Ideologie Konzepte der AfD und wie wir diesen entgegentreten können“
Seminarraum 2:
Jeweils 13:30 und 15:30 Uhr: Lesung aus antirassistischer Literatur
Jeweils 14:30 und 16:30 Uhr: Workshop „Gegenhalten gegen rassistische Parolen“
Die Teilnahme an den Versammlungen in geschlossenen Räumen ist für Menschen mit rechtsradikaler/rechtsextremer Gesinnung sowie Mitglieder rechtsradikaler/rechtsextremer Parteien und Organisationen ausgeschlossen.
Freitag, der 22.03. 19:30 Uhr Nachbarschaftsetage des BOB-Campus, Max-Planck-Straße 19, 42277 Wuppertal-Oberbarmen
Anlässlich der Aktionswochen gegen Rassismus laden wir am 22. März zu Lesung und Gespräch über den NSU-Prozess ein. Der Journalist Yücel Özdemir hat den Prozess begleitet und ein Buch dazu geschrieben. Seine Erfahrungen und Beobachtungen wird er mit uns teilen. Im Anschluss an die Lesung findet ein Podiumsgespräch mit Fragen aus dem Publikum statt.
Zwischen den Jahren 1999 und 2006 verübte die rechtsextreme Terrorgruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) deutschlandweit mehrere Anschläge und ermordete insgesamt neun Menschen mit Migrationsbiografie. Obwohl Familienangehörige schon sehr früh darauf aufmerksam machten, dass sie einen rassistischen und rechtsextremen Hintergrund hinter der Mordserie vermuten, wurde erst sehr spät in diese Richtung ermittelt. Stattdessen verharmlosten Behörden und Medien die Mordserie und zogen diese mit rassistischen Bezeichnungen ins Lächerliche. Familien der Opfer oder diese selbst wurden jahrelang als Täter verdächtigt und kriminalisiert. Erst im Jahr 2011 wurde die Serie durch die Selbsttötung von zwei NSU-Mitgliedern und der Veröffentlichung von Bekennervideos aufgedeckt. Der Prozess ab 2013 machte ein systematisches und schwerwiegendes Versagen seitens der Polizei und des Verfassungsschutzes sichtbar. Viele Fragen bleiben bis heute unbeantwortet.
Mit der Veranstaltung möchten wir Enver Şimşek, Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Habil Kılıç, Mehmet Turgut, İsmail Yaşar, Theodoros Boulgarides, Mehmet Kubaşık, Halit Yozgat und Michèle Kiesewetter gedenken.
Die Veranstaltung findet auf deutsch und türkisch statt. Der Eintritt ist frei. Am Haupteingang wird jemand erkennbar bereitstehen, um einen barrierearmen Zugang zu schaffen. Sprechen Sie uns bitte an.
Die Teilnahme ist für Menschen mit rechtsradikaler/rechtsextremer Gesinnung sowie Mitglieder rechtsradikaler/rechtsextremer Parteien und Organisationen ausgeschlossen.
Anreise BOB CAMPUS
Auf den folgenden Wegen ist eine Anreise möglich:
Über die Nordbahntrasse:
Es besteht ein nicht barrierefreier Zugang von der Nordbahntrasse über eine Treppenanlage zur Nachbarschaftsetage im BOB CAMPUS.
Eine barrierefreie Anreise ist per Fahrrad und zu Fuß mit einem leichten Umweg (Abgang von der Nordbahntrasse am Kreisel, kurzer Fußweg zur Max-Planck-Straße) möglich.
Mit dem ÖPNV:
Schwebebahnhaltestelle Wupperfeld: Fußweg ca. 10 Minuten
Schwebebahnhaltestelle und Bahnhof Oberbarmen: Fußweg ca. 10 Minuten
Bushaltestelle Handelstraße: Buslinien 332, 618, 622 oder 646 – Fußweg ca. 8 Minuten
Bushaltestelle Wichlinghauser Straße: Buslinien 332, 608, 618, 622 oder 646 – Fußweg ca. 5 Minuten.
Mit dem PKW:
Rund um das Gelände stehen rund 30 Parkplätze (gekennzeichnet mit „BOB CAMPUS“) zur Verfügung. Diese befinden sich in der Breslauer Straße, der Max-Planck-Straße sowie im Krühbusch und können am Wochenende genutzt werden.
Bitte beachten Sie: Aufgrund der geringen Anzahl an Parkplätzen und ihrer weiten Verteilung um das Gelände herum, bieten sich die alternativen Anreisemöglichkeiten an. Parkplätze
Am Samstag den 16.03. ruft Pro Remscheid zu einer Demo gegen Geflüchtete auf. Die Demo richtet sich speziell gegen die Unterkunft im ehemaligen Dorint-Hotel am Jägerwald. Pro Remscheid ist eine rechtsextreme Partei im Remscheider Stadtrat. Einer der drei Stadtratsmitglieder ist A. Hüsgen, er war vorher bei der NPD aktiv.
Die Route der Neonazis startet, laut eigener Aussage am Rader Platz, nur ca. 300m von einer anderen Geflüchtetenunterkunft entfernt. Die Zwischenkundgebung soll dann am Jägerwald stattfinden, keine 200m von der Unterkunft im Dorint Hotel entfernt.
Anschließend laufen sie wieder zum Rader Platz, diesmal aber direkt an der anderen Geflüchtetenunterkunft vorbei. Es ist zu erwarten, dass sowohl die Nazis von Pro Remscheid diese Unterkunft kennen, als auch dass die Polizei Kenntnis davon hat.
Wir finden es unmöglich, dass die Versammlungsbehörde der Stadt Remscheid diese Demoroute ohne Auflagen zulässt und fordern, dass die Bewohner der Unterkunft geschützt werden!
Online tobt bereits der rechte Mob, die Nazis mobilisieren überregional.
Lesung und Gespräch mit dem Journalisten Yücel Özdemir über den NSU-Prozess am 22. März, 19:30 Uhr
Nachbarschaftsetage des BOB-Campus, Max-Planck-Straße 19, 42277 Wuppertal-Oberbarmen
Anlässlich der Aktionswochen gegen Rassismus laden wir am 22. März zu Lesung und Gespräch über den NSU-Prozess ein. Der Journalist Yücel Özdemir hat den Prozess begleitet und ein Buch dazu geschrieben. Seine Erfahrungen und Beobachtungen wird er mit uns teilen. Im Anschluss an die Lesung findet ein Podiumsgespräch mit Fragen aus dem Publikum statt.
Zwischen den Jahren 1999 und 2006 verübte die rechtsextreme Terrorgruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) deutschlandweit mehrere Anschläge und ermordete insgesamt neun Menschen mit Migrationsbiografie. Obwohl Familienangehörige schon sehr früh darauf aufmerksam machten, dass sie einen rassistischen und rechtsextremen Hintergrund hinter der Mordserie vermuten, wurde erst sehr spät in diese Richtung ermittelt. Stattdessen verharmlosten Behörden und Medien die Mordserie und zogen diese mit rassistischen Bezeichnungen ins Lächerliche. Familien der Opfer oder diese selbst wurden jahrelang als Täter verdächtigt und kriminalisiert. Erst im Jahr 2011 wurde die Serie durch die Selbsttötung von zwei NSU-Mitgliedern und der Veröffentlichung von Bekennervideos aufgedeckt. Der Prozess ab 2013 machte ein systematisches und schwerwiegendes Versagen seitens der Polizei und des Verfassungsschutzes sichtbar. Viele Fragen bleiben bis heute unbeantwortet.
Mit der Veranstaltung möchten wir Enver Şimşek, Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Habil Kılıç, Mehmet Turgut, İsmail Yaşar, Theodoros Boulgarides, Mehmet Kubaşık, Halit Yozgat und Michèle Kiesewetter gedenken.
Die Veranstaltung findet auf deutsch und türkisch statt. Der Eintritt ist frei. Am Haupteingang wird jemand erkennbar bereitstehen, um einen barrierearmen Zugang zu schaffen. Sprechen Sie uns bitte an.
Tag der Vielfalt am 24. März, 13:00 bis 18:00 Uhr
Loher Bahnhof, Rudolfstraße 125, 42285 Wuppertal direkt an der Nordbahntrasse
Das Miteinander von Menschen verschiedener Herkunft und Kultur prägt unsere Stadt und die gesamte Gesellschaft. Gemeinsam möchten wir anlässlich der Internationalen Wochen gegen Rassismus zeigen, dass Menschenfeindlichkeit, Rassismus und Antisemitismus keinen Platz in unserer Gesellschaft haben. Aus diesem Anlass veranstaltet das Bündnis „Wuppertal stellt sich quer“ einen besonderen Tag der Vielfalt. Dabei soll neben Spiel und Spaß auch miteinander diskutiert werden. Zum Thema AfD-Verbot, Rassismus und Diskriminierung, Bezahlkarte für Asylbewerber*innen und Strategien gegen rechts werden Formate wie Vorträge, Workshops und Lesungen angeboten. Außerdem stellen sich zivilgesellschaftliche Gruppen, die in unserem Bündnis aktiv sind, mit Info-Ständen vor.
Die Veranstaltungsflächen an der Nordbahntrasse und am Loher Bahnhof sind über den Parkplatz der Rudolfstraße 125 barrierefrei zugänglich.
Die Teilnahme an den Versammlungen in geschlossenen Räumen ist für Menschen mit rechtsradikaler/rechtsextremer Gesinnung sowie Mitglieder rechtsradikaler/rechtsextremer Parteien und Organisationen ausgeschlossen.
Die öffentlichen Verkehrsmittel werden bestreikt und ihr habt keine Möglichkeit, am 15.02. um 19:30 Uhr bei der Diskussionsveranstaltung im Café Ada, Wiesenstraße 6, 42105 Wuppertal dabei zu sein?
Dann diskutiert auf unserem Discord Server untereinander und mit uns, zum Beispiel:
Was sind die Ursachen für die hohen Zustimmungswerte der #noAfd?
#WirSindDieBrandmauer! Aber wie kann das konkret aussehen? Welche Möglichkeiten haben wir?
Welche Forderungen müssen wir an die Politik, die Medien, Unternehmen etc. stellen?
Ist ein #noAfD-Verbotsverfahren zielführend? Was passiert, wenn das Verbotsverfahren scheitert?
Habt ihr Ideen für Aktionen zum Beispiel zur Europawahl?
Für Samstag, den 17.02. ruft das Bündnis „Wuppertal stellt sich quer!“, welches zuletzt die Demo „Gemeinsam und solidarisch! Gegen Ausgrenzung, Hass und Hetze!“ mit über 10.000 Teilnehmenden veranstaltet hat, erneut zu einer Demonstration gegen Rassismus, Rechtsextremismus und die AfD auf.
Diese beginnt um 12:00 Uhr auf dem Johannes-Rau-Platz am Rathaus Wuppertal Barmen und steht unter dem Motto „Say Their Names – Erinnern heißt verändern: Gedenken an die Opfer des rechtsextremen Terroranschlages von Hanau“.
Vier Jahre sind vergangen, seit Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov am 19. Februar 2020 von einem Rechtsextremisten bei einem Terroranschlag in Hanau getötet wurden.
„Ihre Namen erinnern daran, dass die Vernichtungsphantasien und Umsturzpläne extrem rechter Netzwerke tödlich enden.“, so eine Sprecherin des Bündnisses.
Sie führt weiter aus: „Die Opfer dieses Terroranschlages stehen stellvertretend für die seit 1990 mindestens 219 ermordeten Menschen durch rechtsextreme Gewalt und dem dahinterstehenden Weltbild, das durch AfD und andere Organisationen ungezügelt verbreitet wird. Auch wenn es Mut macht, gerade so viele Menschen auf den Straßen dieses Landes gegen die Deportationspläne der AfD zu sehen:
Rassismus und Antisemitismus durchziehen alle Strukturen der Gesellschaft. Das führt dazu, dass nicht alle Menschen in diesem Land gleichermaßen geschützt werden. Auch dafür steht Hanau seit vier Jahren.
Angehörige und Überlebende fordern bis heute eine angemessene Erinnerung und eine lückenlose Aufklärung der Tat und des massiven Versagens der Behörden. So hatte der Täter eine offizielle Waffenerlaubnis, obwohl er seit Jahren wegen extremer verschwörungsideologischer Anzeigen polizeilich bekannt war. Seine Aussagen darin sind teilweise identisch mit seinem späteren Tötungs-Manifest. Ein Jahr vor seiner Tat in Hanau drohte er einer Frau gewaltvoll, auch mit dem Einsatz von Waffen. Beides wurde von den zuständigen Polizist*innen verharmlost. Der Vater des Täters schreit bis heute in Hanau sein rassistisches Weltbild in die Straßen. Und bedroht und verfolgt ungehindert Angehörige der Opfer sowie Jugendliche. Diese wenigen Beispiele zeigen, daß staatliche Organe ihrer Schutzfunktion nur ungenügend nachkommen. Der rassistische Mordanschlag in Hanau, erinnert beklemmend an den Umgang mit den Morden des NSU in den 2000ern und den Verfehlungen rund um den Solinger Mordanschlag 1993.
Erinnern heißt verändern. Indem wir uns und allen anderen immer wieder die Geschichten der Ermordeten erzählen, kämpfen wir gegen die Normalisierung von Rassismus und Antisemitismus.“
Das Bündnis fordert dazu auf, am 17. Februar nach Hanau zu fahren und Seite an Seite mit Angehörigen und Überlebenden dieser mörderischen Tat zu gedenken oder zusammen mit dem Bündnis in Wuppertal auf die Straße zu gehen, um an die Opfer zu erinnern und Konsequenzen zu fordern. Im Anschluss an die Kundgebung zieht der Demozug dann über den Werth und die B7 zum Berliner Platz.
„Bringt eure Freund*innen, Familien und Nachbar*innen mit und lasst alle wissen, dass wir gemeinsam gegen rassistische Bedrohung und Gewalt kämpfen. Heute und jeden Tag.“, so die Sprecherin des Bündnisses.
Wie weiter nach den Massenprotesten gegen die AfD in Wuppertal?
7.2.2024 19:00 Uhr Alte Feuerwache Wuppertal Gathe 6, 42107 Wuppertal
Auf dieser ersten Veranstaltung möchten wir zunächst über zwei Themen diskutieren: Wie gehen Wir als Gesellschaft mit einer sich radikalisierenden AfD um und ist die Forderung nach einem AfD-Verbot zielführend oder nur eine Scheindebatte. Und was sind die politischen Konsequenzen der gerade stattfindenden Verschärfung der Migrations- und Sozialpolitik. Für inhaltliche Inputs haben wir vier Expert*innen eingeladen. Im zweiten Teil der Veranstaltung möchten wir Pläne schmieden und Menschen mit einander vernetzen! Wie geht es mit unseren Protesten weiter? Wie wollen wir uns in Wuppertal weiter gegen Rechts organisieren? Was könnten unsere nächsten politische Schritte und sinnvolle Forderungen sein?
Diskussionsveranstaltung mit:
Prof. Fabian Virchow, Sozialwissenschaftler, Forschungsschwerpunkt Rechtsextreismus/Neonazismus (www.forena.de) (Hochschule Düsseldorf)
Helge Lindh, SPD, MdB
Zana Baran, SDS und Bipoc-Referat Universität Wuppertal
N.N., Komitee für Grundrechte und Demokratie (angefragt)
Anke Hoffstadt, Historikerin (Universität Düsseldorf)
Veranstalter*in: Bündnis „Wuppertal stellt sich quer!“
Uns ging es wohl wie allen Teilnehmenden der Demonstration am 20.01. in Wuppertal.
Wir waren schier überwältigt von der großen Anzahl der Menschen, die an diesem Tag gegen den Rechtsruck und die Bedrohung durch die AfD auf die Straße gingen.
Es waren über 10.000 Menschen, die gemeinsam, friedlich und solidarisch ihren Protest auf die Straße trugen, ihrer Sorge und Wut über die derzeitige Entwicklung in diesem Land Ausdruck verliehen und sich miteinander dazu austauschen konnten.
Wuppertal reiht sich damit ein in eine Vielzahl von Städten, in denen die Menschen dem Aufkeimen des Faschismus in diesem Land nicht länger zusehen wollen.
Mit einer solch großen Anzahl an Teilnehmenden hatten wir nicht gerechnet. Uns als Orga hat das vor gewaltige Herausforderungen gestellt. Wir mussten umplanen und schauen, wie sich eine so große Veranstaltung verantwortungsvoll umsetzen lässt.
Durch das vorbildliche Verhalten all derer, die mit uns auf der Straße waren, kam es weder zu Problemen noch zu größeren Verzögerungen, als sich aus der Menschenmenge ein Demonstrationszug formierte. Dafür möchten wir uns bei euch allen bedanken.
Durch die Größe der Demonstration war es nicht möglich, eine Zwischenkundgebung abzuhalten, sodass die meisten der Redebeiträge bei der Auftaktkundgebung und einige während des Demonstrationszuges gehalten werden mussten. Auch unsere Technik war auf eine derart große Veranstaltung nicht angelegt. Dies wird bei der Planung zukünftiger Proteste berücksichtigt werden.
Trotz eisiger Temperaturen war dies die größte Demonstration in Wuppertal seit Jahrzehnten. Familien, Freund*innen, Nachbar*ínnen und Menschen, die sich zuvor nie gesehen hatten, standen zusammen, solidarisch, Hand in Hand gegen den Faschismus.
Die Zahl derer, die gemeinsam über ideologische oder parteipolitische Grenzen, Alters- oder kulturelle Unterschiede hinweg auf die Straße gingen, zeigt, dass die Menschen sehr genau wissen, von wem die Bedrohung in diesem Land ausgeht. Die Bedrohung für uns, unsere Mitmenschen, unsere Gesellschaft und unsere Demokratie kommt von rechts.
Das Gift, das sie verbreiten, geht weit über die Hetztiraden und Vernichtungsfantasien von AfD-Politiker*innen und Identitären hinaus.
Ob sie es Remigration, Deportation oder Abschiebung nennen, wir werden nicht tatenlos zusehen, wie das Leben von Millionen Mitmenschen zerstört wird.
Es hat uns daher gefreut zu sehen, wie viele Menschen daran Teil hatten, als von Rassismus Betroffene über ihre Erfahrungen berichteten. Es hat uns auch gefreut zu sehen, wie Menschen, die zum ersten Mal auf einer Demonstration waren, neben Vollzeitaktivist*innen liefen. Vom Tierschutzverein bis zur Initiative gegen Polizeigewalt war gefühlt jede*r auf der Straße. Wir haben uns über die starken Reden, kreativen Schilder und Sprechchöre ebenso gefreut wie darüber, dass anwesende Politiker*innen, statt selbst zu reden, auch mal zuhören durften.
Gleichzeitig haben wir erfahren, dass Redner*innen, während sie von ihren Rassismuserfahrungen und über rechte Gewalt berichteten, von Teilen der Menge mehrfach unterbrochen oder im Nachhinein öffentlich für die Wahl ihrer Worte kritisiert wurden. Wenn man seit seiner Kindheit ständig mit missbilligenden Blicken, dem Wechseln der Straßenseite bis hin zu offenem Rassismus rechnen muss – auf der Straße, in Schulen und Behörden oder durch die Polizei, die eben nicht für alle Menschen gleichermaßen freundlich und hilfsbereit ist, dann findet man auf einer Demo gegen eine im Kern rechtsextreme Partei, die die eigene Existenz auslöschen möchte, nicht nur ruhige Worte. Oder erfährt durch Unterbrechungen ein weiteres Mal, dass die eigenen Rassismuserfahrungen nicht ernst genommen und anerkannt werden. Wir sehen dabei auch Verantwortung bei uns: Wir haben viele Reden eingeplant, die bei den kalten Temperaturen und der langen Wartezeit zu viel waren. Daher möchten wir uns auch bei allen Redner*innen entschuldigen, die nicht mehr sprechen konnten. Das werden wir beim nächsten Mal von Anfang an anders planen.
Dieser Tag hat uns alle Kraft gekostet, aber auch wieder viel Kraft gegeben und unsere Motivation gestärkt, auch zukünftig gegen die AfD und Gesinnungsgenoss*innen sowie gegen Rassismus und Antisemitismus in Politik, Staat und Gesellschaft auf die Straße zu gehen. Lasst uns weiterhin eng zusammenstehen, um die AfD und Rechtsextremismus zu bekämpfen.
Wann? Samstag, 20. Januar 2024, 13 bis 17 Uhr Wo? Bahnhofsvorplatz Wuppertaler Hauptbahnhof
Ihr fragt euch, was angesichts der faschistoiden Pläne der AfD, der Verharmlosung rechter Politik und rechtsextremen Terrors zu tun ist? Kommt am Samstag mit uns zur Demo zur Verteidigung von Vielfalt und Demokratie, gegen AfD und Rechtsextremismus! Bringt eure Familien, Freund*innen und Nachbar*innen mit, seid laut und sichtbar, denn wir sind mehr und wir sind solidarisch!
Angesichts des Aufstiegs der AfD und der medialen Veröffentlichung ihrer Pläne, Menschen mit Migrationsgeschichte zu deportieren, ist es höchste Zeit, aktiv zu werden und uns zu vernetzen. Lasst uns als Auftakt für weitere Aktionen zusammen laut und konsequent vielfältiges Leben in Wuppertal und dem ganzen Land verteidigen. Wir müssen solidarisch mit allen sein, die gerade um ihr Leben fürchten und am stärksten von Hass und Hetze betroffen sind.
Nicht nur rassistische und rechtsextreme Chat-Gruppen in deutschen Behörden und Waffenlager bei Bundeswehrmitgliedern sind besorgniserregend. Fast täglich gibt es Meldungen über Angriffe von Rechtsextremen auf die Bewohner*innen von Asylunterkünften und auf rassifizierte, wohnungslose, behinderte oder queere Menschen und tägliche Anfeindungen und Beleidigungen nehmen weiter zu. Erst vor 2 Wochen fand man in Barmen mehrere Graffitis mit dem Satz “Moslems raus”. Das dürfen wir nicht weiter hinnehmen! Lasst uns für ein sicheres und gutes Leben für alle einstehen und uns antifaschistisch und antirassistisch engagieren. Gerade mit Blick auf die Europawahl und die Landtagswahlen in den kommenden Monaten müssen wir aktiver denn je werden und das geht nur: Gemeinsam und solidarisch! Gegen Ausgrenzung, Hass und Hetze!